Japanische Wirtschaft überwindet Tsunami-Schock
Sowohl der Export als auch der überraschend starke private Konsum trugen zum Wachstum bei. Die positiven Nachrichten kann das Land gut gebrauchen. Nach der Tsunami- und Atomkatastrophe im März war die Wirtschaft in eine Rezession gerutscht. In den drei vorangegangenen Quartalen war die Wirtschaftsleistung geschrumpft.Tokio - Die japanische Wirtschaft hat den größten Schock nach dem Tsunami-Desaster verdaut. Erstmals seit vier Quartalen vermeldete die Regierung wieder Wachstum. Im Zeitraum von Juli bis September legte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Vergleich zum vorangegangenen Vierteljahr um 1,5 Prozent zu. Auf das Jahr bezogen stieg das BIP um sechs Prozent.
Nach Ansicht von Experten dürfte es sich bei den guten Zahlen im dritten Quartal nur um ein Zwischenhoch handeln. Japan droht demnach wieder ein Abschwung. Analysten begründeten diese negativen Aussichten mit der Abkühlung der Weltwirtschaft infolge der Schuldenkrise und dem starken Yen. Dieser macht Exporte aus Japan teuer, weshalb die Nachfrage aus dem Ausland zurückgeht. Ausfuhren sind für die japanische Wirtschaft ein starker Faktor.
Flut in Thailand trifft auch japanische Firmen
Die Japaner trifft zudem erneut eine Naturkatastrophe - wenn auch nur indirekt. Durch die Überschwemmungen in Thailand stockt dort die Produktion in vielen Fabriken, dadurch fehlen auch japanischen Unternehmen Bauteile.
Der Abschwung scheint sich in der Industrie bereits anzudeuten. Die Industrieproduktion ging im September im Monatsvergleich um 3,3 Prozent zurück. Damit sank sie immerhin nicht ganz so stark wie zunächst gemeldet. In einer ersten Schätzung hatte die Regierung noch ein Minus von 4 Prozent ermittelt. Dennoch war es der erste Rückgang der Produktion seit einem halben Jahr.
Die japanische Börse startete am Montag im Plus. Der Nikkei -Index legte um mehr als ein Prozent zu. Die positive Stimmung wurde auch mit Nachrichten aus Europa begründet. Die Börsianer zeigten sich erleichtert, dass Italien mit Mario Monti künftig von einem Wirtschaftsexperten regiert werden soll.
mmq/Reuters/dpa-AFX
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