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Samstag, 7. September 2013

Resumé (Teil 1) Nasu

Auch für mich neigt sich Japan dem Ende zu. Daher möchte ich mich, bevor es in Vergessenheit gerät, mit den letzten Eindrücken und Ausflügen in Japan beschäftigen, die an Schönheit und Erlebnis nur schwer zu übertreffen sind. Zudem möchte ich versuchen, mir häufig gestellte Fragen zu beantworten und etwas klarheit in die oft etwas unübersichtliche Kultur Japans zu bringen.
Doch bevor ich damit beginne, möchte ich ein Paar Worte an Sven, den Zweit Autor dieses Blogs und ein mir ans Herz gewachsener Freund mit schwarzem Humor, richten...
Während Sven nun mittlerweile in Deutschland seinen zweiten Kulturschock erlebt, habe ich noch die Gelegenheit, gut zwei Wochen länger meinen Aufenthalt zu geniessen und in Ruhe über Dinge nachzudenken. Für jemanden, der Politik studiert, ist es nicht einfach, Freunde zu finden. Dass Sven und ich beide Politikstudenten sind, hat aber Ausnahmsweise etwas positives mit sich gebracht. So haben wir uns schon vor Japan angefreundet und sind u.A. zusammen das Visum abholen gefahren. In Japan hat Sven - wenn auch manchmal widerwillig - großartige Artikel geschrieben und eindrucksvolle Fotos bereitgestellt. Vielen Dank dafür. Ich denke, man kann an seinen Artikeln erkennen, dass es ihm Spaß gemacht hat, sobald er erstmal mit dem Schreiben angefangen hat und ich hoffe, dass er diese Erfahrungen und Erinnerung nun auch für sich besser verarbeiten konnte und zukünftig noch können wird. Persönlich fasse ich es kurz: Ohne Sven hätte ich wahrscheinlich meinen Aufenthalt nur halb so viel genießen können. In diesem Sinne wünsche ich ihm nur das Beste für die kommenden Wochen und freue mich auf ein gemeinsames Bier in Trier.

Dass ich kein Großstadtmensch bin, kann ich nur immer wieder betonen. Nicht umsonst habe ich den Artikel über Tokyo Sven überlassen. Umso mehr genießen konnte ich allerdings daher meinen Ausflug nach Nasu (gesprochen: "Nassu"), ein kleiner Ort mit knapp 30 Tausend Einwohnern verteilt auf etwa 370km², bekannt für heiße Quellen, Natur und ein beliebter Ort für den Altersruhesitz mit entsprechend vielen Eigentumshäusern. Letzterer Umstand liegt auch daran, dass sich in Nasu die Imperialische Villa, der Private Rückzugsort für die Japanische Kaiserfamilie befindet.
Der Anlass für den Ausflug war das 2-monatige bestehen der Beziehung mit meiner Freundin Mai und fand schon im Juli statt. Dementsprechend heiß und schwül war es. Da es sich im Prinzip nicht um einen touristischen Ausflug handelte, war es mir völlig Wurst, ob ich nun das "Beste" oder Tollste von Nasu sehen würde oder nicht. Diese Einstellung beim Reisen in ländliche Regionen kann ich nur empfehlen. da man dadurch weitaus mehr genießen kann, als man vielleicht glaubt. Trotz der Hitze; es war eine gute Entscheidung im Sommer dort hin zu fahren, wie man vielleicht an dem Bild oben sehen kann. Das Wetter war erstklassig und sorgte für eine klare Sicht auf Landschaft und Natur.



Da Nasu ein bergischer und Flächenmäßig großer Ort ist, ist es kaum möglich ein komplettes Landschaftsbild zu bekommen. Da wir zu Fuß unterwegs waren, sind wir auch nicht zu den heißen Quellen oder anderen Sehenswürdigkeiten gekommen. Diese liegen nämlich ca. 30-60 Minuten Busfahrt vom Bahnhof entfernt.


Berge, Seen, Vorort Läden und niedlich versteckte Cafés: Nasu hat im Prinzip alles, was man für ein angenehmes Leben braucht und wirkt selbst im Vergleich mit dem nicht wirklich großen Utsunomiya abgekapselt vom Japanischen Alltag.

Café ("Zou" dt.: Elefant) in der Innenstadt



Ein Toilettenhaus mit interessantem Design
Bambuswald
 

In Nasu hatte ich dann auch mein erstes Erlebnis mit Kakigoori, Japanisches Slush-Eis erhältlich mit Geschmacksrichtungen wie Erdbeer, Mango, Wassermelone, an diversen Straßenständen 

Kakigoori (dt.: Eis mit was drauf)

Besonders interessant ist die Herstellung von Kakigoori: Ein Großer Eisblock wird mit einer Drehhobel zerschnitten und das feine Eis wird mit Sirup zugesetzt. So simpel, so lecker.

Hier ein Referenzvideo zur Herstellung:



Bei erschwinglichen Preisen von 2 bis 3 Euro ist dieses Eis eine willkommene Erfrischung an jedem Sommertag.



Für mich war der Ausflug nach Nasu eine großartige Erfahrung und willkommene Abwechslung zum sonstigen Vorstadt leben. Wenn ich erstmal reich und berühmt bin, möchte ich später in Nasu leben... tagträumte ich.



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