Die japanische Regierung erklärte die Lage am Atomkraftwerk im Nordosten des Landes inzwischen für sicher© David Guttenfelder/DPA
Erst vor Kurzem hatte die japanische Regierung erklärt, dass im havarierten Kernkraftwerk Fukushima der Zustand der sogenannten kalten Abschaltung erreicht sei - damit könnten die Aufräumarbeiten in eine neue Phase eintreten. Jetzt gibt Tokio bekannt, dass diese neue Phase wohl vier Jahrzehnte andauern werde: So lange benötige man für die endgültige Stilllegung.
Bewohner dürfen im Frühjahr zurück
Dies heiße aber nicht, dass die Menschen aus der Umgebung so lange nicht in ihre Häuser zurückkehren könnten, sagte Handelsminister Yukio Edano am Mittwoch. Etwa 80.000 Menschen mussten im Umkreis von 20 Kilometern wegen der hohen Strahlenbelastung ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Die ersten von ihnen können im Frühjahr wieder zurückkehren.
Der Abriss Fukushimas solle in mehreren Etappen erfolgen, teilte das Umweltministerium mit. In etwa zwei Jahren solle mit der Bergung des in den Abklingbecken des Meilers lagernden ausgedienten Brennmaterials begonnen werden. Allein dieser Vorgang werde mehrere Jahre dauern, weil die Kühlsysteme und die Becken neu instand gesetzt werden müssten. Die Bergung des nach der Katastrophe vom März geschmolzenen Atommaterials in den Reaktoren eins bis drei solle dann in rund zehn Jahren begonnen und dann binnen weiterer mehr als 20 Jahre abgeschlossen werden.
Auch Betreiber wird Stück für Stück "entsorgt"
Die Atomkatastrophe hat auch den Betreiber Tepco an den Rand des Kollapses gebracht. Einem Zeitungsbericht zufolge plant die Regierung die Teilverstaatlichung des Unternehmens. Sie will bis zu zwei Drittel an Tepco übernehmen, berichtete die Zeitung "Yomiuri".
Das schwere Unglück in Fukushima hatte sich am 11. März als Folge eines starken Erdbebens und eines anschließenden Tsunamis ereignet. Wegen der Katastrophe mussten zehntausende Menschen ihre Häuser in der Umgebung des Kraftwerks verlassen. Nach einer sogenannten Kaltabschaltung am vergangenen Freitag ist die Lage in Fukushima nach Regierungsangaben unter Kontrolle.
fw/Reuters/AFP
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