Richtig, wir waren in Kyoto. Wir - das sind Anton, Darya, Sirli,
Rafael und ich - haben uns über Facebook abgesprochen, für ein paar Tage
gemeinsam nach Kyoto zu fahren. Anton hat glücklicherweise relativ
günstige Möglichkeiten gefunden, wie wir dort hin gelangen können, denn
die ersten Angebote die er auf Facebook gepostet hatte fand ich
preislich doch sehr... astronomisch. Im Endeffekt haben wir dann am
Montag abend, den 26. November, von Utsunomiya aus einen Zug genommen,
der uns nach Shinjuku in Tokyo brachte, denn von dort fuhr der Nachtbus
nach Kyoto.
Ungefähr um halb sieben am Dienstag morgen kamen wir
dann am Bahnhof in Kyoto an und im Gegensatz zu den meisten anderen
konnte ich zwischendurch höchstens mal die Augen schließen - An
richtigen Schlaf war gar nicht zu denken. Können die denn keine Betten
in diese verdammten Busse bauen? Wie auch immer, in Kyoto angekommen war
das erste was uns erstaunte das Bahnhofsgebäude. Richtig. Der Bahnhof.
Sechzehn Stockwerke hoch, mit, wie ich glaube, zwei integrierten
Hotels (vielleicht war es auch nur eines) und einem Dach aus Glas und
Stahl in schwindelerregender Höhe. Wir verbrachten also ein wenig Zeit
damit, uns im oberen Stockwerk des Hotels umzusehen, denn der Ausblick
aus den Fenstern allein war schon fantastisch (wenn man das leider recht
bewölkte Wetter außen vor ließ - wenigstens regnete es fast gar nicht).
Irgendwann
machten wir uns dann (zu meiner Vorfreude auf eine heiße Dusche) auf,
zu unserem Hostel zu gelangen. Dieses war, wie Anton behauptete, zu Fuß
gute zwanzig Minuten entfernt... Wenn man Fahrräder gehabt hätte, hätte
das möglicherweise sogar gestimmt, doch so musste er für den Rest der
Reise scherzhafte Sticheleien über seine Zeiteinschätzungen ertragen.
Ich muss jedoch sagen, dass wir wohl völlig verloren gewesen wären,
hätten wir plötzlich ohne Anton auskommen müssen. Er wusste wo das
Hostel war, er hat die Fahrkarten besorgt und wusste immer (zumindest
annähernd) wo wir hinmussten. Auch wenn du zwanzig Minuten nicht von
einer Stunde unterscheiden kannst, danke Anton!
Als
wir dann ankamen, erschreckte mich schon beinahe der Anblick von so
vielen jungen Ausländern im Gemeinschaftsbereich des Backpacker-Hostels.
Das Einchecken lief recht reibungslos und uns wurden unsere Betten
gezeigt. Fünf Plätze in Stockbetten mit eigenen Vorhängen in einem Raum
mit vielleicht zwanzig Schlafplätzen insgesamt. Günstig eben, aber
völlig in Ordnung. Nachdem wir alle erst einmal geduscht hatten und
unser Gepäck in Schließfächern verstaut, rieten wir ein wenig herum, wo
wir denn zuerst hin wollten und machten uns dann schließlich auf den
Weg. In Kyoto bewegten wir uns größtenteils mit dem Stadtbus fort, für
den eine Tageskarte 500 Yen (Gute 5 Euro) kostete.
Unser erstes Ziel
war dann tatsächlich, so weit ich mich erinnere, der Kinkakuji
(金閣寺=Goldener Pavillion Tempel) oder auch "Der Goldene Pavillion", ein
buddhistischer Tempel der früher eigentlich Rokuonji hieß, was die
gesamte Tempelanlage bezeichnete. Da der Pavillion, dessen obere zwei
Stockwerke mit Blattgold überzogen sind, jedoch das bekannteste Gebäude
der Tempelanlage ist, wird heutzutage der Name Kinkakuji für die gesamte
Tempelanlage verwendet.
Auch wenn wir keinen blauen Himmel hatten,
so war das Wetter doch mehr als gut genug um sich die vielen
Sehenswürdigkeiten in Kyoto anzusehen. Die Tempelanlage um den Goldenen
Pavillion herum ist tatsächlich wunderschön, sieht man mal von den
vielen Touristen ab die den lieben langen Tag hindurchgeschleust werden.
Aber was beschwere ich mich, ich war ja auch Tourist. Die Tempelgebäude
sind allerdings bei weitem nicht alles, wovon man in Kyoto Bilder
machen kann, denn gerade im Herbst bietet die Natur in Japan mehr als
Genug Futter für die Kamera. Interessante Info nebenbei: Der Goldene
Pavillion wurde relativ kürzlich (relativ, wenn man bedenkt, dass er vor
über 600 Jahren erbaut worden ist), 1950, durch Brandstiftung zerstört
und fünf Jahre später wieder aufgebaut.
Nachdem wir uns also am
Kinkakuji satt gesehen hatten, machten wir uns auf den Weg zur nächsten
"Attraktion". Von hier fuhren wir zum Ryoanji (竜安寺=Tempel des zur Ruhe
gekommenen Drachen), einem ebenfalls buddhistischen Tempel, an dessen
Hauptgebäude sich der wohl berühmteste Zen-Garten Japans befindet. Etwas
besonderes an diesem Steingarten ist, dass aus keinem Blickwinkel alle
fünfzehn scheinbar zufällig platzierten Steine zugleich zu sehen sind.
Am Eingang des Gebäudes musste man natürlich seine Schuhe ausziehen.
Beim Boden handelte es sich allerdings um dicke Holzdielen und beheizt
war das Gebäude nicht. Bei dem Wetter friert man sich dort mehr oder
weniger die Füße ab, also standen wir auf der Terasse des Zen-Gartens
und ließen uns die ein wenig wärmende Sonne auf die Füße scheinen.
Klingt komisch, ist aber so...
Um zu dem Gebäude zu kommen, mussten
wir zuvor erst einmal durch den weitläufigen Garten der Tempelanlage,
den ich, genau so wie beim Kinkakuji, eigentlich eher als Park, denn als
Garten bezeichnen würde. Auch hier war wieder wunderschön die Natur zu
betrachten - Tatsächlich zeigen recht viele meiner Bilder daher die
beeindruckende Herbstfärbung der japanischen Flora.
Hiernach, noch
immer am ersten Tag, setzten wir uns erneut in den Bus und machten uns
auf den Weg zum Ginkakuji (銀閣寺=Silberner Pavillion Tempel), auch "Der
Silberne Pavillion" genannt, und schauten uns dort um. Auch der
Ginkakuji ist ein buddhistischer Tempel und wurde ursprünglich von einem
Shogun als Ruhesitz erbaut. Direkt vor dem Pavillion befindet sich ein
geharkter Sandgarten mit einem beeindruckenden trapezförmigen Sandberg
der etwas mehr als zwei Meter hoch sein müsste und unmittelbar dazu
einlud in diese penibel geformte und instandgehaltene Sandburg
hineinzuhüpfen... Was vermutlich eine der dümmeren Ideen des Tages
gewesen wäre.
Nachdem wir nun an diesem Tag jeweils gute 500 Yen bei
jedem Tempel gelassen hatten, ließen wir es gut sein und fuhren zurück
zum Hostel. Jedoch nicht direkt. Zunächst musste Alkohol und Snacks
besorgt werden für ein geselliges... ähm... Ich denke ihr wisst
Bescheid.
Obwohl ich im Grunde seit zwei Tagen nicht geschlafen hatte
war also an Schlafen noch immer nicht zu denken, was mir aber schon
fast nichts mehr ausmachte. Mir war im Grunde alles Banane und der
Alkohol änderte an dieser Einstellung auch nicht viel. Übermüdet und
angetrunken las ich im Bett dann tatsächlich noch ein paar Seiten aus
der Reise zum Mittelpunkt der Erde bevor ich das Tablet weglegte und
prompt einschlief. Ich glaube so schnell war ich noch nie weg...
Am
zweiten Tag ging es dann natürlich weiter. Da wir nur für eine
begrenzte Zeit am Morgen gratis Frühstück bekommen konnten, standen wir
alle gegen halb neun auf. Nachdem wir alle gefrühstückt hatten
entschieden wir auf dem Fußweg, wo wir denn nun eigentlich hin wollten.
Ich schlug den Park um den Kaiserpalast vor (京都御苑=Kaiserlicher Garten
Kyoto), da er nah dran war und wir zu Fuß ohnehin bereits in der
Richtung unterwegs waren. Besonders spektakulär war dieser Park zwar
nicht, allerdings sehr weitläufig und von vielen Vögeln bewohnt. Von
teilweise scheinbar ziemlich alten Bäumen umgeben spazierten wir also
für eine Weile durch den Park und machten hier und dort Fotos, bevor wir
uns auf den Weg machten woanders hin zu fahren.
Unser nächstes Ziel
war der Sanjusangendo (三十三間堂), ebenfalls, oh welch ein Wunder, ein
buddhistischer Tempel... davon gibt es unglaublich viele...
Die
Haupthalle dieses Tempels wurde im dreizehnten Jahrhundert nach einem
Tempelbrand neu errichtet und ist heute, wenn man Wikipedia glauben
darf, der längste Holzbau Japans. In diesem Holzbau selbst war das
Fotografieren strengstens untersagt, da die unzähligen Statuen heilig
sind... Ich fragte mich jedoch unweigerlich, wieso Fotos davon im
Internet zu finden sind, sowie auf den Beschreibungstafeln in der Halle.
Wenn man die Statuen nicht fotografieren darf, weil sie heilig sind,
sollte es dazu keine Ausnahmen geben, oder? Wie auch immer habe ich mich
natürlich brav dran gehalten und hübsch nur draußen fotografiert. Oft
waren mir aber Schilder im Weg, die es verboten, von außen in die Halle
hinein zu fotografieren, was angesichts der Tatsache, dass die Türen
geschlossen waren, ohnehin nicht möglich gewesen wäre. Regeln, Regeln
überall... Moving on...
Jeder (Außer Rafael, der sich entschied,
nicht mit hinein zu kommen) erneut um 600 Yen leichter gingen wir
zunächst die Straße hinauf um etwas zu essen und dann wieder hinunter um
in den nächsten Bus zu steigen, der uns zum Toji (東寺=Ost-Tempel)
brachte. Der Toji ist eine recht bekannte Tempelanlage in Kyoto und das
wohl berühmteste Gebäude dort ist die fünfstöckige Pagode, die auch die
größte Pagode Japans ist. Wir haben uns damit begnügt auf der
Tempelanlage herumzulaufen und, wie sollte es auch anders sein, Fotos zu
machen. Zwar gab es auch die Möglichkeit, näher an die Pagode heran zu
kommen, doch wie es mit diesen buddhistischen Tempeln so üblich ist,
verlangten die wieder einmal Eintritt. Wir haben uns dann kurzerhand
darauf geeinigt, dass wir da nicht auch noch rein wollten.
Unser
nächster Stopp wurde dann etwas spektakulärer, als wir es eigentlich
geplant hatten. Wir wollten zum Kiyomizudera (清水寺=Tempel des Reinen
Wassers), einem weiteren buddhistischen Tempel (hört hört...) in Kyoto
mit dem wohl bekanntesten Ausblick auf die Stadt. Am Fuß des Berges
angekommen und aus dem Bus gestiegen wurden wir prompt von einer Hand
voll japanischer Studenten angesprochen, die augenscheinlich eben die
Hausaufgabe aufbekommen haben, sich mit ausländischen Touristen auf
Englisch zu unterhalten. Ebenso augenscheinlich hatten wir jedoch andere
Dinge auf unserem Plan und so scheiterten die Konversationsversuche der
armen Studenten recht schnell in der Menschenmenge, die sich den Berg
hinaufdrängelte. Es war bereits relativ spät, was hier zwar nicht
zeitlich heißt, aber von den Lichtverhältnissen her, denn ab sechzehn
Uhr wird es ziemlich schnell ziemlich dunkel hier. Als wir die schmale
Straße mit den Souvenirshops erreichten die zum Tempel führte stießen
wir auf eine beachtliche Schlange von Leuten, die auf irgendetwas
warteten. Illumination Event. Damit hatten wir zwar nicht gerechnet, das
kam aber ganz gelegen, denn mitlerweile war es schon so dunkel dass man
unmöglich vernünftige Bilder hätte machen können. Der Nachteil war eben
dass wir etwa für eine halbe Stunde in der Schlange warten mussten, bis
das Event anfing. Dass es losging, merkte man tatsächlich daran, dass
die komplette Tempelanlage beleuchtet wurde. Die gerade mal 400 Yen
Eintritt waren im Vergleich zu den anderen Tempeln die wir besucht
hatten ein Schnäppchen und mit einer riesigen Herde Schaulustiger wurden
wir dann durch den Eingangsbereich gelassen. Ein Tripod wäre wirklich
nützlich gewesen, um vernünftige Bilder zu machen, denn so mussten wir
jedes Mal eine feste Ablagefläche für die Kamera ergattern wenn wir ein
Bild machen wollten das nicht völlig verwackelt herauskommen sollte. An
sich war das ein ganz schönes Event, in das wir da hineingeraten waren,
aber wenn ich irgendwann nochmal die Chance bekomme würde ich diesen
Tempel gern bei Tageslicht und mit weniger Menschen besichtigen.
Als
wir nach dem zweiten Tag völlig fertig wieder im Hostel ankamen, wurde
erneut etwas zu essen und zu trinken gekauft und das Beisammensein vom
Vorabend unter Hinzufügen von Flaschendrehen wurde wiederholt. Hurra.
Das war ein Fehler... Gegen drei Uhr kam ich endlich zum Schlafen - Was
an sich nicht weiter schlimm gewesen wäre, hätte ich danach mehr als
vier Stunden Schlaf bekommen. Der nächste Tag fing für mich (und ich
glaube nicht nur für mich) dann schon reichlich übermüdet an. Ich hatte
den Verdacht ich war noch nicht einmal wieder völlig nüchtern...
Das
erste was wir an diesem dritten und letzten Tag besichtigt hatten, war
der Inari Schrein in Fushimi-Ku (伏見稲荷大社), einem Stadtteil von Kyoto, zu
dem wir mit der Bahn gelangten. Tatsächlich könnte man vom Bahnhof
direkt in den Schrein stolpern, wäre die Straße schmaler und die
"Auffahrt" etwa hundert Meter kürzer. Oh, und wie die Bezeichnung
"Schrein" bereits nahe legt, geht es hier diesmal im Gegensatz zu den
Tempeln nicht um Buddhismus, sondern um Shintoismus. Der Schrein ist der
Shinto-Gottheit Inari gewidmet, also dem Kami für Reis, Füchse,
Fruchtbarkeit... und möglicherweise noch ein paar anderen Dingen von
denen ich nicht weiß.
Das wohl spektakulärste und auch bekannteste an
diesem Schrein, der sich vom Fuß des Berges bis hinauf zum höchsten
Punkt erstreckt, sind die Alleen von Torii, die sich den Berg hinauf
schlängeln. Die Torii (鳥居) sind die roten Tore, die als auffälligstes
Zeichen für Shinto-Bauwerke bekannt sind. Tatsächlich gibt es allein an
diesem Schrein mehr dieser roten Tore, als ich jemals in meinem Leben
(selbst auf Bildern) zusammen genommen gesehen habe (grob geschätzt:
Tausende...). Der komplette Weg den Berg hinauf ist in minimalem Abstand
voneinander mit diesen Toren gesäumt. Irgendwann gegen Hälfte des Weges
wurde es sogar schon langweilig Fotos davon zu machen. Als ich fast
oben angekommen war - wir haben uns zwischendurch irgendwie alle mehr
oder weniger aus den Augen verloren weil jeder in seinem eigenen Gang
den Berg hochschlurfte - drehte ich mich um und hatte ein wunderbares
Panorama auf die Stadt. In dem Moment war ich jedoch schon ausreichend
verschwitzt und kaputt und konnte mich nur fragen, wieso zur Hölle ich
ganz hier hinauf gekraxelt war, obwohl ich doch wusste, dass ich später
auch wieder hinunter musste... Aber wo ich schonmal hier war. Weiter
nach oben ging es noch. Dort traf ich dann Rafael wieder und wir setzten
uns einfach nur hin um zu verschnaufen, bevor wir uns auf dem Rückweg
machten. Unten bei den Souvenirshops kaufte ich mir noch ein wenig
Gedöns bevor wir uns in den Zug setzten und zurückfuhren. Ich musste ja
etwas Gedöns kaufen. Man kann nicht nach Kyoto fahren ohne etwas Gedöns
mit nach Haus zu nehmen...
Gegen Abend wollten wir in einen Onsen,
also eine dieser wunderbaren überdimensionalen Badewannen, in denen man
einfach nur einweicht. Wir brauchten deutlich länger, dort hin zu
kommen, als wir gedacht hatten, und saßen dann länger im Stadtbus als es
mir eigentlich lieb war. Ich habe übrigens nicht die geringste Ahnung
weshalb...
Irgendwann, es war bereits wieder dunkel, kamen wir dann
aber doch beim Onsen an, eine erstmalige Erfahrung für die meisten, wenn
nicht alle von uns. Also der Onsen... nicht das Ankommen.
An der
Kasse bezahlte man einen Preis den ich für japanische Verhältnisse für
recht günstig hielt und bekam für einen sehr geringen Aufpreis sogar ein
Handtuch geliehen. Badehose, Shorts oder dergleichen braucht man nicht,
denn in diese Dinger geht man völlig nackt hinein (Männer und Frauen
baden getrennt, natürlich). Nachdem man sich vollkommen entkleidet
hatte, musste man sich erst einmal gründlich Waschen. Unter einem
Duschkopf der etwa einen Meter über dem Boden angebracht war. Im Sitzen.
Das war auch hübsch merkwürdig und erschien mir vor allem unpraktisch.
Wenn man sich dann jedoch gründlich gewaschen hatte, konnte man sich
nach belieben alle möglichen vorhandenen Becken aussuchen, um dort nach
Lust und Laune einzuweichen bis man sich am Ende fühlt wie gekochtes
Rindfleisch. Um das zu vermeiden kann man jedoch zwischendurch das
Becken wechseln - Ich persönlich fand ein eiskaltes Becken im
Außenbereich unglaublich ... cool ... Nein was bin ich lustig. Es gab
sogar ein kleines Becken das unter Strom stand. Zuerst wollte ich das
gar nicht glauben, was Anton mir da auf Japanisch versuchte klar zu
machen. Wasser das unter Strom stand ergab für mich,
entspannungstechnisch, einfach nicht den geringsten Sinn. Als ich dann
die Hand in das Becken hielt und vor Schreck wieder zurückzog weil ich
wirklich nicht erwartet hatte, dass das Wasser verdammt nochmal unter
Strom steht (!), war ich mir jedoch sicher, dass dieses Becken nicht für
mich war. Ich bin nicht unbedingt ein Fan von unkontrollierbaren
Zuckungen.
Nach ich weiß nicht wie viel Zeit im Onsen - wie höllisch
entspannend das war - kam dann doch die Zeit, wo wir uns entschieden, zu
gehen. Die Frauen brauchten noch etwas länger als wir und so warteten
wir im Eingangsbereich und guckten irgendein vollkommen beklopptes
Programm im japanischen Fernsehen, das sich jedoch nach genauerer
Überlegung nicht groß vom deutschen Galileo unterschied. Da suchte
jemand nach Beweisen für ein Foto aus dem Internet und wunderte sich
dann mit unglaublichem schauspielerischen Talent, dass es keine
dreiköpfigen Kobras gibt... naja...
Wir machten uns also mit
dem Stadtbus auf den Weg zurück zum Bahnhof, von wo der Nachtbus uns
zurück nach Shinjuku in Tokyo brachte. Ich hatte mal wieder das "Glück"
im Bus nicht wirklich schlafen zu können. Von Tokyo aus ging es dann mit
dem Zug wieder nach Utsunomiya und als ich wieder hier im Wohnheim
ankam, sprang ich ohne weitere Umstände unter die Dusche. Wenn ich mich
nicht irre, habe ich in der folgenden Nacht bis ungefähr halb vier
nachmittags geschlafen... Aber was soll's: Kyoto war super!
P.S.:
Dinge die für Spaß sorgten waren Freunde, Scherze, Alkohol, relativ
gutes Wetter und Busfahrer die jede noch so kleine Handbewegung über die
Sprechanlage ansagten. Wirklich. Ob sie rechts abbogen oder links,
losfuhren oder stehen blieben, die Tür öffneten oder schlossen, alles
wurde vorher angesagt...
Da der Blog gerade irgendwie bockt und mich weder Bilder noch Videos einfügen lässt, gibt es hier einen Link zu meinen Bildern Deviant Art Gallery (Sven) und einen Link zu Rafaels Video Kyoto Impressions (Rafael)
In diesem Sinne: Tomarimaaasu...
Gelungen!
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