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Montag, 15. Oktober 2012

Eine Stunde am Meer, ohne Kamera und Handtuch

Gestern, am 14.10. fuhren Ich, Anton, Robert und Dasha zum Meer. Das ist die Quintessenz der Geschichte. Leider Gottes ist nicht alles so einfach, wie man es sich immer vorstellt. Zunächst möchte ich auf der folgenden Karte zeigen, Wohin wir gefahren sind und wie die Strecke dorthin verlief:



Unsere Reise startete, wie alle Reisen hier, mit dem Fahrrad. Wir fuhren zunächst zu einem der an fast jeder Ecke stehenden "Kombinis",(das sind Convinient Stores in denen man wie in Deutschland an Tankstellen Zeug zu essen und zu trinken kaufen kann... oder alles andere, was man so im Alltag braucht) uns Proviant für die Fahrt kauften. Dann ging es los Richtung Bahnhof. Wir hatten nicht viel Zeit, und mussten uns also abhetzen, pünktlich in der Nähe des Bahnhofes eine Fahrkarte für den Fernbus zu kaufen. Richtig, wir fuhren nicht zum Bahnhof, um dort mit dem Zug zu fahren, sondern mit dem Bus. Das Ticket kostete pro Fahrt 1500¥, also etwa 15€. Wir kauften direkt jeweils jeder zwei Tickets für Hin- und Rückfahrt. Dann ging es auch schon direkt los. Rein in den Bus und Abfahrt. Ich hatte die Nacht davor nicht sonderlich gut geschlafen, daher machte ich nur ein Foto vom Bahnhof in Utsunomiya, was das letzte Foto von mir für den Tag sein sollte...

Utsunomiya JR (Train&Bus Station)
Wie lange genau die Fahrt dauerte, weiß ich selbst nicht genau, da ich relativ schnell einschlief, und kaum etwas von der Gegend oder der Zeit mitbekam. Es muss aber ca. 1,5 Stunden gedauert haben, bis wir dann in Mito ankamen. Dort sagte mir Dasha (ca. 2 Minuten, nachdem ich aufgewacht war) "Let's go." und es hieß aussteigen. Gehetzt sammelte ich meine Tasche, Jacke und Pulli auf und stieg aus. Draußen wurde mir dann beim Durchsuchen meiner Sachen immer mehr klar, dass sich meine Kamera nicht mehr bei den Sachen befand. Etwa 10 Minuten sinnloses Kramen in Diversen (Jacken-)Taschen machten mir dann bewusst, dass ich die Kamera wohl im Bus habe liegen lassen. Tolle Wurst.
Wir hatten allerdings keine Zeit, uns direkt darum zu kümmern, sondern mussten unseren Anschlusszug bekommen. Dort kaufte ich das erste Mal ein Bahnticket, was ich persönlich recht aufregend finde: Wenn man keine Dauerfahrkarte besitzt, kauft man sich zuerst  das Ticket an einem Automaten mit Münz oder Scheineinwurf. Dann bekommt man ein kleines Ticket mit einer Art magnetischen Beschichtung auf der Rückseite. Wenn man dann zu den Bahnsteigen gehen will, kommt man an Schrankenartigen Toren vorbei, die sich nur öffnen, wenn man sein Ticket in eine Öffnung einschiebt. Das Ticket kommt dann auf der anderen Seite der Maschine wieder raus, und man darf es auf keinen Fall vergessen, da man es später wieder brauchen wird. Hier ein Bild dieser Ticket-Gates, wobei es sich aber nicht um ein selbst-geschossenes Foto handelt.

Ticket Gates (Archivbild)
Auf dem Bahnsteig steigt man dann wie gewohnt in einen der Züge. Es gibt allerdings in Zügen in Japan keine Ticketkontrolle, da diese ja schon beim Gang zu und von den Bahnsteigen passiert. Durchdacht und fortschrittlich, wobei diese Technik in Japan schon fast als veraltet gilt. Hier ein Plädoyer an die Deutsche Bahn: Kümmert euch nicht so sehr um eure Pünktlichkeit. Da wird eh nichts draus! Schaut lieber mal auf die Umsetzung von Bahnsystemen in anderen Ländern!
Die Bahnfahrt dauerte nicht lang und kostete nur 310¥, also etwa 3,10€. Es schaukelte ein wenig mehr, als eine in Deutschland gewöhnte Bahnfahrt, aber ansonsten war nichts Ungewöhnliches dabei. Die Wagons waren auch recht leer, da es sich ja nicht um eine Fahrt in und um Tokyo handelte.
Wir stiegen am Bahnhof in Oarai aus, von wo wir ca. 30Minuten bis zum Meer laufen mussten. In dieser Zeit telefonierte Anton für mich mit der Busfirma, damit wir klären konnten, ob, wann und wo ich meine verlorene Kamera später wieder abholen könnte. Mittlerweile habe ich sie wieder, also kann ich zusammenfassen, dass das Gespräch recht erfolgreich verlief. Auf dem Weg zum "Strand" kamen wir an einem kleinen Tempel vorbei, an dem Anton (der eine ziemlich gute und teure Kamera besitzt) folgende Fotos schoss:





Die Lauferei danach war zwar sehr ermüdend, doch jegliche Müdkeit verflog, als ich das erste mal in meinem Leben den Pazifik sah. Wir hatten uns keinen tollen Strand ausgesucht, da wir ja eh nicht zum Schwimmen ans Meer gefahren waren, sondern nur zum Schauen und Geniessen. In der darauf folgenden Stunde entstanden folgende Fotos, ebenfalls alle von Anton geschossen:


Oarai Bay & Robert










Oarai Hotel 





Das Wasser war so schön warm, dass ich am liebsten einfach reingesprungen wäre. Allerdings hatte ich kein Handtuch mitgenommen. Das nächste Mal, wenn ich dort hinfahre, werde ich das auf keinen Fall vergessen.








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